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Ablauf und Wirkung der Osteopathie

Ein Kugelpendel, bei dem ein Impuls einer Kugel auf den ruhenden Kugelverband trifft. Dieses Bild ist eine Metapher für den Ablauf einer Osteopathischen Behandlung (Impuls) und ihren darauf folgenden Wirkung.

In den folgenden Zeilen beleuchten wir den Ablauf und die Wirkung der Osteopathie. Wie erleutern dabei die drei Phasen der Veränderung, die durch den Impuls der Behandlung in Gang gesetzt werden.

Vor jeder Behandlung erfolgt die Anamnese: Der Osteopath fragt den Patienten nach seinem Zustand. Dies ist bei der Erstbehandlung meist umfangreicher als in späteren Folgebehandlungen.

Die Ausgangsphase – Phase 1

Die Behandlung wird in unterschiedliche Phasen eingeteilt. Diese Phasen durchlebt der Patient während der Behandlung. Den Anfang beschreibt die Verfassung, in der sich der Körper mit seinem Problem „quält“. Verschiedene Tests sollen die Problematik beurteilen. Hier findet noch keine Behandlung im eigentlichen Sinne statt. 

Die ersten Veränderungen – Phase 2

Der nächste Zustand beschreibt die Phase der Veränderung durch die Behandlung. Hier kommt es schon zu Anpassungen im Körper. Häufig spürt der Patient dies durch eine veränderte Körperwahrnehmung.

Wie stark er das spürt, hängt von der Wahrnehmungsfähigkeit des Patienten ab. Es gibt Menschen, die starke Veränderungen spüren, während andere wenig empfinden. Dies hat keine Auswirkung auf das Ergebnis.

Wiederholte Tests machen diese Anpassungen offensichtlich. Testungen vor und während der Behandlung sind sinnvoll: auf ihnen beruht die Diagnose, sie rechtfertigen das Behandeln. Hinterher dienen Tests dazu, den Fortschritt zu erkennen.

Das Ende einer Behandlungseinheit ist abhängig von mehreren Faktoren, etwa Belastbarkeit und erreichter Grad der „Harmonie“ im Körper. Beobachtet der Osteopath beispielsweise eine ausgeprägte Entspannung während der Behandlung, sollte er die Behandlung zeitnah beenden, um den Körper nicht zu überfordern.

Ein Finger berührt eine blaue Oberfläche und erzeugt eine Wirkung sichtbar durch helles Licht an der Kontaktfläche.
Eine osteopathische Behandlung ist als ein Impuls zu verstehen, der eine gewisse Zeit benötigt, bis der Körper ihn gesundheitsfördernd verarbeitet hat – dabei gibt es unterschiedliche Phasen.

Das Pendel schwingt weiter – Phase 3

Die Behandlung ist vorbei, aber der Körper arbeitet weiter – häufig auf Hochtouren und phasenweise. Effektiv und effizient ist der Ablauf der Osteopathie, wenn das „Hauptproblem“ behandelt wurde. Es ermöglicht dem Körper, geeignet auf den Behandlungsreiz zu reagieren. Vergleichbar ist dies mit der Metapher eines Uhrpendels.

Die Behandlung ist der Startimpuls für den Körper. Das Pendel schlägt aus und schwingt nach einiger Zeit zurück in die Gegenrichtung, häufig spürbar im Sinne einer „Erstverschlechterung“ oder Überkorrektur des Körpers.

Dies ist gewünscht, weil beide Phasen von Wandel geprägt sind. In diesem Zeitintervall findet die nachhaltige Veränderung des Körpers statt. Dies benötigt Zeit, weil bestimmte Vorgänge im Körper an physiologische Abläufe gekoppelt sind. Verbesserung und Wandel können daher nur erlebt werden, wenn auch die einzelnen Phasen durchlebt werden.

Phase drei ist abgeschlossen, sobald das Uhrpendel sich ohne größere Schwankungen wieder um die Mitte „eingependelt“ hat. Wann dies eintrifft, hängt vom Patienten ab: Ist er Vital, verkraftet er Behandlungsreize schneller; ist er mehr belastet, dauert es länger.

Der optimale Zeitpunkt für eine Folgebehandlung ist also erreicht, sobald der Körper wieder zur Ruhe gekommen ist. Das kann von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen dauern. Zeit spielt daher eine entscheidende Rolle.


Erfahre hier mehr zu den Wirkmechanismen von Osteopathie:


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