Das Wichtigste für Dich zu Beginn: Auf dieser Seite geht es um funktionelle Zusammenhänge. Wir behandeln hier keine „ernsten“ Erkrankungen, die die Schulmedizin betreffen. Stattdessen bist Du hier richtig, wenn Du Schmerzen hast, für die die Schulmedizin keine Ursache finden konnte.
Dies ist die große Stärke der Osteopathie: Wir ertasten Zusammenhänge, die in bildgebenden Verfahren (Röntgen, MRT, Ultraschall u.ä.) nicht sichtbar sind und für die es keine „logische“, medizinische Erklärung gibt.
Seiteninhalte
Schmerz als wichtige Botschaft
Zunächst: Was ist eigentlich Schmerz?
Schmerz kann etwas Positives sein: Ja, er tut weh. Aber: Er kommt nicht ohne Grund, sondern hat meist eine Ursache. Er ist ein Signal des Körpers, mit dem dieser uns etwas mitteilen möchte.
Schmerz ist wie eine rote Kontrolllampe im Armaturenbrett Deines Autos: Das Öl ist fast leer, bitte nachfüllen. Bezogen auf den Körper kann das heißen: Die rote Kontrolllampe leuchtet, sobald etwas fehlt oder nicht stimmt.
Schmerz kann durch viele Ursachen entstehen und für viele unterschiedliche Ausprägungen stehen. Die Schulmedizin vermutet oft eine Entzündung. Wir wissen aus der Osteopathie, dass es daneben noch weitere Gründe gibt.
Schmerz teilt uns also mit, dass irgendwo etwas nicht ganz stimmig ist.
Was heißt „stimmig“?
„Stimmig“ bedeutet gesund sein, ohne ein Idealbild zu erfüllen. Und gemäß Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Gesundheit nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern umfasst auch das mentale und geistige Wohlbefinden:
Wie fühle ich mich?
Habe ich emotionale Trigger (Auslöser), die das Schmerzempfinden verursachen?
Schmerz hängt stark davon ab, was wir denken und ob wir zugrundliegende Ängste haben. Unsere These lautet daher: Ängste sind die Hauptursache von Schmerzen. Betroffene bemerken das in der Regel nicht, oder nicht direkt und unmittelbar.
Schmerzen entstehen auch dann, wenn ich mich nicht im Einklang mit meiner körperlichen Beschaffenheit befinde – zum Beispiel, wenn ich mich körperlich überfordere:
Schmerzt mein Knie beim Joggen, muss ich den geplanten Marathon verschieben. Das ist ärgerlich, aber wir sollten für dieses Signal dankbar sein, da es uns ein Problem oder Fehlverhalten spiegelt. Um bei Joggen zu bleiben: Vielleicht trage ich ungeeignete Schuhe, bin im Übertraining oder sollte an meiner Lauftechnik feilen.
Deine kurze Checkliste:
- Du empfindest Schmerzen.
- Es liegt keine ernsthafte Erkrankung vor.
- Schulmedizinisch gibt es keine erkennbare Ursache.
- Du willst der Ursache auf den Grund gehen und die Schmerzen loswerden.
Herzliche Einladung, hier weiterzulesen.
Osteopathische Untersuchung des Schmerzes
In der osteopathischen Praxis ermitteln wir:
- Wo im Körper tritt der Schmerz auf?
- Gibt es einen Schmerzverlauf (zieht er etwa von A nach B)?
- Wann tritt er auf: bei Belastung, in Ruhe, bei bestimmten Bewegungsabläufen, im Liegen?
- Wo auf der Schmerzskala siedelst Du ihn an?
Schmerzskala
Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie stark unsere Patienten ihre Schmerzen empfinden, bitten wir sie, die Schmerzen auf einer sogenannten „Schmerzskala“ von 0 – „kein Schmerz“ bis 10 – „nicht auszuhalten“ einzuordnen. Grob sagen wir:
- 1-3: nervt, beeinträchtigt meinen Alltag aber nicht.
- 4-6/7: schränkt mich ein,
- >7/8: überlagert alles andere.
–> Je näher wir der 10 kommen, umso wahrscheinlicher liegt eine Entzündung oder etwas vor, das ärztlich abgeklärt werden muss - Schmerztypen: dumpf, spitz, stechend, zu-/abnehmen, pochend, klopfend, ziehend
Auslöser für Schmerzen
Diese drei Reize lösen Schmerzen aus:
- thermische (Hitze/Kälte),
- mechanische (Druck, Zug, Verletzung) oder
- chemische (Entzündung, Säure, Gift) Reize.
In der Osteopathie widmen wir uns hauptsächlich den mechanischen Reizen.
Druck am Gewebe
Unter Druck kannst Du Dir vorstellen, dass in unserem Körperstamm (Becken, Thorax) mit Becken-, Bauch- und Brustraum unterschiedliche Höhlen liegen. In jeder dieser Höhlen herrscht ein jeweils eigenes Druckverhältnis.
Wird eine dieser Höhlen oder Regionen gestört, so dass die Druckverhältnisse sich ändern, irritiert das den gesamten Bereich. Die Wiederherstellung des stimmigen Drucks ist ein klassisches Arbeitsfeld der Osteopathie (Zentralgeflecht).
Druck verstehen wir in jeder Wortbedeutung, auch als mentalen Druck durch eine starke Stress-Situation (Stress als Problem und wie Stress auf das Zentralgeflecht wirkt).
Zug am Gewebe
Ungünstiger Zug im Zentralgeflecht [auf Sehnen, Bändern, Muskeln und Bindegewebe] stört den Bereich selbst und umliegendes Gewebe. Er wirkt sich bis in die Extremitäten (Arme, Beine, Kopf) aus.
Rolle der Osteopathie
Störungen in Druck und Zug sind nicht schulmedizinisch darstellbar. Hier setzen wir in der Osteopathie an, um auch hartnäckige Probleme zu lösen, indem wir die Störung von Druck und/oder Zug behandeln.
Durch Ausgleichen von Druck und/oder Zug behandeln wir indirekt auch chemische Reize: Eine Entzündung etwa, die durch Fehl- oder Überbelastung entsteht, kann davon profitieren, wenn wir die umliegenden Strukturen wieder harmonisieren.