Wissen über intuitives manuelles Behandeln

Einzel-Nasenloch-Atmung links

Auschnitt von Gesicht einer Frau, welche die Einzel-Nasenloch-Atmung links ausführt. Dazu verschließt sie mit ihrem rechten Daumen das rechte Nasenloch um nur durch das linke einzuatmen. Sie hat die Augen geschlossen und ist vor gräulichem Hintergrund.

Die Einzel-Nasenloch-Atmung links, bekannt als Chandra Bhedana oder Mondatmung im Yoga, zielt auf die Beruhigung des Geistes ab. Bei dieser Praxis atmet man aktiv durch das linke Nasenloch ein, durch das rechte wieder aus. Im Gegensatz zur Sonnenatmung steht es für die kühlenden Eigenschaften des Mondes.

Chandra Bhedana gehört zu den beruhigenden Atemtechniken im Yoga, die darauf abzielen, innere Hitze (im Ayurveda „Pitta“ genannt) zu reduzieren und für emotionale und physische Entspannung zu sorgen.

Diese Atemtechnik beinhaltet das Einatmen durch das linke Nasenloch und das Ausatmen durch das rechte. Dabei wird die Verschlusstechnik mit der rechten Hand, bekannt als Pranayama Mudra, verwendet.

Ziel der Übung ist es, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Sie hilft auch, die Konzentration zu steigern. Dies ist besonders nützlich bei emotionalen Erregungszuständen oder vor stressigen Situationen.

Die kühlende Wirkung der Mondatmung wird oft erwähnt, doch finden wir dazu keine wissenschaftliche Belege und lassen diese Aussage unkommentiert stehen.

Aus osteopathischer Sicht kann das Atmen durch das linke Nasenloch beitragen, die rechte Hälfte des Gehirns zu aktivieren. Dies geschieht durch die spezielle Art, wie die Nervenbahnen im Gehirn zwischen rechter und linker Seite kreuzen.

Die rechte Gehirnhälfte, die vornehmlich die linke Körperseite steuert, ist zudem für die Verarbeitung kreativer Prozesse zuständig. Wenn wir also einen Kreativitätsschub und frische Ideen benötigen, kann diese Form der Atmung kurzfristig dazu beitragen, neue Inspirationen zu erhalten, weil die rechte Gehirnhälfte aktiv wird.

Setze dich in eine bequeme Sitzposition mit geradem Rücken. Stelle dir einen Timer auf 2-3 Minuten. Bringe deine rechte Hand in Pranayama Mudra-Haltung: Dabei werden Zeige- und Mittelfinger eingeklappt und eine art V-Förmige Fingerhaltung entsteht.

  • Verschließe mit dem Daumen das rechte Nasenloch und atme tief durch das linke Nasenloch ein.
  • Halte den Atem kurz an, verschließe dann das linke Nasenloch mit dem Ringfinger und atme durch das rechte Nasenloch aus.

Bei dieser Atemtechnik, bei der nur ein Nasenloch verwendet wird, dauert es etwa 5-7 Sekunden, bis die Lunge vollständig gefüllt ist. Die Ausatmung sollte dabei etwas länger als die Einatmung sein. Wiederhole diesen Atemzyklus, bis dein Timer signalisiert, dass die Zeit um ist. Achte darauf, trotz der tiefen Einatmung keine Verspannungen im Körper zu erzeugen, und lass den Atem sanft entweichen.

Du solltest die kühlende Einzel-Nasenloch-Atmung (links) nicht bei Erkältungen oder einer verstopften Nase praktizieren. Personen mit niedrigem Blutdruck oder Kälteempfindlichkeit sollten diese Übung nicht ausführen. Wie bei allen Atemübungen ist es wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten und die Übung bei Unwohlsein zu beenden.


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