Wissen über intuitives manuelles Behandeln

Tummo-Atmung

Braungebrannte Frau mit gelbem Bikini liegt auf dem Rücken im Sand. Rundherum um ihren Bauchnabel ist eine Sonne aus Sonnencreme aufgetragen. Bei der Tummo-Atmung wird Atemtechnik mit der Visualisierung eines Feuerballs hinter dem Bauchnabel verbunden.

Tummo-Atmung, auch als „Atemtechnik des inneren Feuers“ bekannt, ist eine fortgeschrittene Meditationstechnik, die spezielle Atemmuster mit Visualisierungen kombiniert. Sie wirkt energetisierend und kann angeblich sogar die Körpertemperatur erhöhen, was wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt ist.

Der Niederländer Wim Hof hat diese Übung in seine bekannte „Wim-Hof-Atmung“ integriert, die auch das Baden in Eiswasser umfasst. Daher wollen wir diesen Aspekt nicht unberücksichtigt lassen.

Tummo-Atmung fällt in die Kategorie der energetisierenden Atemübungen, die auf eine Verbesserung der körperlichen und geistigen Vitalität abzielt.

Im Zentrum der Tummo-Praxis steht die Vorstellung, dass durch spezielle Atemtechniken und die Visualisierung eines inneren Feuers eine tiefgreifende physische und mentale Wirkung entsteht und ein energetisches Gleichgewicht erreicht werden kann.

Diese Atemübung soll besonders effektiv sein, um Entzündungen zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und einen klaren Geist zu fördern.

Aus osteopathischer Sicht kann die Tummo-Atmung die Durchblutung und Sauerstoffversorgung verändern. Durch das schnelle und tiefe Atmen kann es – ähnlich der Hyperventilation – zu einer Verschiebung der Blutgase kommen.

Das merken wir daran, dass sich unsere Wahrnehmung verändert. Das kann Kribbeln ebenso umfassen wie subjektiv empfundene Temperaturveränderungen. Schuld ist das vegetative Nervensystem, das gleich durch mehrere unterschiedliche Reize gefordert wird, auf diese veränderte Atmung zu reagieren.

Wenn wir zusätzlich einen Feuerball im Bauch visualisieren, kann das den Eindruck einer Temperaturveränderung noch verstärken. Die tatsächlichen körperlichen Effekte sind jedoch schwer messbar.

Dennoch ist es ein Reiz, der das vegetative Nervensystem trainiert und sich bei regelmäßiger Anwendung positiv auf die Gesundheit auswirken kann. So können etwa energetische Blockaden gelöst werden, das Nervensystem wird ausgeglichen.

  • Setze dich aufrecht hin, entspanne dich und schließe die Augen.
  • Stelle dir vor, dein Oberkörper ist ein Hohlgefäß.
  • Atme tief aus und nimm dann 15-30 tiefe Ein- und Ausatmungen vor, wobei du dir vorstellst, dass sich bei jedem Einatmen ein Feuerball hinter deinem Nabel entzündet.
  • Beim letzten Einatmen halte den Atem kurz an, atme dann langsam durch eine kleine Mundöffnung aus und stelle dir vor, wie der Feuerball deinen Körper mit Wärme flutet.
  • Genieße danach die Stille und Wärme in deinem Körper.

Tummo ist eine fortgeschrittene Technik. Du solltest sie mit Vorsicht und unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers üben. Vermeide sie bei Herzproblemen, Bluthochdruck oder anderen gesundheitlichen Einschränkungen. Beginne langsam und erhöhe die Intensität nur schrittweise, um Überanstrengung oder negative Effekte zu vermeiden.


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