Dies ist eine Übersichtsseite zum Zentralgeflecht. Hier erfährst Du alles über Aufgaben, Aussehen, Auswirkungen, Beschaffenheit, Definition, Beschreibung, Form, Funktion und körperliche Zusammenhänge zu sog. funktionellen Erkrankungen.
Klicke auf den Button, um direkt zu allen weiterführenden Artikeln zum Zentralgeflecht zu gelangen.
Seiteninhalte
Definition
Das Zentralgeflecht (eine Wortschöpfung des Kölner Osteopathen Fabian Müller) umfasst alle Organe, die im Rumpf (Brustkorb, Bauchraum und Becken) liegen. Die Organe sind geflechtartig miteinander verbunden.
Den Kern bilden die beiden Motoren Herz und Zwerchfell: Das Herz pumpt das Blut, das Zwerchfell pumpt die Lungen. Beide Muskeln sind für uns unverzichtbar. Das Zwerchfell bewegt aber noch viel mehr. Es ist der Hauptmotor des Zentralgeflecht.
Dabei handelt es sich um ein dreidimensionales Geflecht bestehend aus Bindegewebe, Faszien und Muskeln. Sie beherbergen und umhüllen die Organe des Rumpfes und verbinden sie miteinander:
Beschaffenheit und Gesundheit des Zentralgeflechts haben Auswirkungen auf Statik und Spannung, Beweglichkeit und Körpergefühl. Die Logik des Zentralgeflechts hilft uns dabei, verdeckte Probleme, die schulmedizinische Verfahren (Röntgen, MRT, Ultraschall u.ä.) nicht abbilden, greifbar zu machen.
Zentralgeflecht im Fokus der Betrachtung und Behandlung
Die neue Logik des Zentralgeflechts, wie sie in der Lockieren-Methode angewendet wird, ist essenziell, um funktionelle Beschwerden greifbar und behandelbar zu machen. Diese Herangehensweise ermöglicht, verborgene Irritationen und Spannungen – oft übersehen von konventionellen Diagnosemethoden – zu identifizieren und zu behandeln.
Die fokussierte Betrachtung des Zentralgeflechts schafft die Basis für eine ganzheitliche Behandlung, die nicht nur Symptome adressiert, sondern vor allem die zugrundeliegenden Ursachen von funktioneller Erkrankung erfasst und auflöst.
Form
Das Zwerchfell – der Inspirator für das Zentralgeflecht
So sieht das Zentralgeflecht aus – vereinfachte Darstellung
Funktion
Das Zentralgeflecht steht für die Möglichkeit des Körpers, die wichtigen Bereiche – Herz, Atmung, Gefäße – zu schützen, indem es einwirkende Spannungen in andere, weniger überlebensnotwendige Bereiche ableitet. Arme und Beine sind wichtige Körperteile, für das primäre Überleben (Atmung, Blutkreislauf, Hirnfunktion) jedoch nicht zwingend notwendig.
Wir bezeichnen das als Spannungskommunikation: Im Körper kommunizieren Körperbereiche nicht nur über Nerven miteinander. Auch Körper- und Muskelgewebsspannung transportieren – über die Nervenbahnen hinaus – Informationen. Dies geschieht über Druck- und Dehnungsreize.
Eine dreidimensionale Geflechtstrukur
Zentralgeflecht: Diese Spannung findet über die dreidimensionale Geflechtstruktur statt. Wir können uns das wie einen natürlich Schwamm vorstellen. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er eine gleichzeitig feste und doch flexible Struktur hat:
Er kann in seine Urform zurückspringen, ist dreidimensional und bis zu einem gewissen Grad flexibel. Begrenzt wird er durch die harten Strukturen wie Rippen, Schultergürtel, Becken und Kopf. Das Zentralgeflecht in seiner Schwammstruktur beherbergt und umschließt alle Rumpforgane mit ihren unterschiedlichen Funktionen, die alle das Ziel haben, den Körper am Laufen zu halten.
Körperliche Zusammenhänge
Hier führen wir körperliche Zusammenhänge für funktionelle Erkrankungen auf. (Das Zentralgeflecht ist das Bindeglied zwischen einer funktionellen Erkrankung und der Lösung des Problems.
Die Grenzen der Schulmedizin
Gängige schulmedizinische Therapiemethoden und Diagnoseinstrumente können viele der Beschwerden, die im Zentralgeflecht entstehen, weder erfassen noch behandeln. Daher ist unerlässlich, die Behandlung auf das Zentralgeflecht zu konzentrieren, wo der Therapeut etwaige Abweichungen erstasten kann.
Schauen wir uns zunächst noch einmal unseren Körperaufbau an: Die Mitte des menschlichen Körpers ist der Rumpf, den beweglichen Kern bildet das Zentralgeflecht bestehend aus Zwerchfell und Herz. In der Rangfolge kommen dann die weiteren Organe, ehe wir bei den Extremitäten mit der niedrigsten Priorität landen.
Zentralgeflecht: unser Rückgrat
Die Beschaffenheit des Zentralgeflechts im Sinne der freien Beweglichkeit und Spannung „formt“ die Körpermitte. Der ganze Rest des Körpers reagiert darauf. Heißt: bei einer Verspannung innerhalb dieses Geflechts passt sich die Körperhaltung daran an, etwa in Form einer ungünstigen Beckenstellung, eines vorgeschobeben Kopfes oder einer verkümmten Wirbelsäule. Somit rufen Verspannungen in diesem Bereiche Dysbalancen hervor: Sie bringen uns aus dem Gleichgewicht.
Ist die Mitte in Ordnung? Ist der Körperkern okay? Nur dann kann auch der gesamte Körper stimmig sein. Oben und unten, vorne und hinten, links und rechts – wenn wir hier im Gleichgewicht sind, kann der Körper optimal funktionieren.
Das Zwerchfell: unser wichtigster Atemmuskel
Diese Region ist besonders anfällig, weil das Zwerchfell als wichtigster Atemmuskel so aktiv ist: 20.000 Mal am Tag hebt und senkt es sich, um die Lungen zu pumpen. Dabei bewegt es automatisch unsere Körpermitte. Wenn diese Kontraktionsbewegung aus An- und Entspannung nicht rund läuft, zieht das große Probleme nach sich. Beispiel: Würden wir im Fitnessstudio ausschließlich die rechte Körperhälfte trainieren, wird dies mittelfristig zu starken Dysbalance führen.
Der methodische Ansatz Lockieren® ist wie eine Art Fitnesstrainer, der dafür sorgt, dass alles gleichmäßig trainiert wird, damit die Körpermitte – das Kraftzentrum – selbst in Balance bleibt: Das Zwerchfell soll gleichmäßig an- und entspannen und ggf. wieder stimmig werden.
Die Funktion des Zentralgeflechts hat Auswirkungen auf
- Körperstatik,-biomechanik, -spannung (auch Nackenspannung)
- Blutdruckprobleme, Flüssigkeitshaushalt, Gefäße
- unklare Herzrhythmusstörungen
- Verdauungsstörungen
- Stress und Psyche
- Gesamtbefinden
- Energiehaushalt
Wir wollten in diesem Beitrag deutlich machen, dass jede Form der funktionellen Erkrankung über diese Logik erklärt werden kann. Solltest Du also einmal Beschwerden bemerken, die in diese Listen fallen, bei denen Ärzte Dir jedoch nicht weiterhelfen können, kann sich ein Besuch beim Osteopathen lohnen.
Behandlung
Falls Du Dich an genau diesem Punkt befindest, dass Du merkst: „Irgendwas stimmt bei mir nicht“, falls Du Beschwerden hast, die sich weder durch schulmedizinische Diagnosemittel noch Medikamente beheben lassen, ist eine gründliche Untersuchung des Zentralgeflechts sinnvoll.
Geschulte Therapeuten im Bereich Osteopathie und/oder der Methode Lockieren beispielsweise können Verspannungen, Blockaden oder Asymmetrien ertasten, die bildgebende Verfahren (wie etwa Röntgen) nicht erfassen können.
Die Untersuchung selbst ist schmerzfrei und erfolgt im ersten Schritt durch einen Sichtbefund, bei dem der Behandler sich zunächst nur mit den Augen ein Bild von Deinem Körper, Deiner Körperachse und -Statik macht: Stehst Du gerade? Sind die Schultern unten? Wie ist Deine Kopfhaltung?
Im nächsten Schritt überprüt er Deine Beweglichkeit, ehe er am Bauch die Organe und ihre Position ertastet. Auch ein Atemtest im Liegen kann Aufschluss darüber geben, ob etwa Dein Zwerchfell in seiner vollständigen Ausdehnung behindert ist.
Der Behandler wird Dir aber auch sagen, wenn er die Grenzen seiner Erkenntnisfähigkeit erreicht hat. Sollte tatsächlich eine funktionelle Störung (bspw. im Bereich der Atmung) vorliegen, wird er Dir Tipps für entsprechende Übungen oder Verhaltensweisen geben.
Lies hier mehr darüber, wie eine osteopathische Sitzung abläuft.
Weiterführende Artikel zum Zentralgeflecht
Das Zentralgeflecht (ZG) – der Motor des Lebens
Verdauung und das Zentralgeflecht