Wissen über intuitives manuelles Behandeln

Mit-Abstand-Beste-Atemübung

Frau im linken Seitenprofil Streckt Nase nach oben aus und genießt den Atemzug. Im Hintergrund Silouhette von Bäumen und die Sonne. Die Mit-Abstand-beste-Atemübung ist eigentlich keine Technik an sich, sondern viel mehr eine Achtsamkeitsübung die dem Atemzug die nötige Aufmerksamkeit zukommen lässt, um Verspannungen im Keim zu ersticken, bevor sie entstehen.

Diese Praktik – abgekürzt MABA – beruht weniger auf spezifischen Atemmustern als vielmehr auf einem bewussten Umgang mit der Atmung im Alltag. Der Fokus liegt auf der Wertschätzung und Dankbarkeit für den bewussten Atemzug.

Diese „Atemübung“ ist eine präventive Maßnahme und eine Form der Achtsamkeit, die dazu dient, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Spezifische Atemübungen sind nicht erforderlich – getreu dem Motto: „die mit Abstand beste Atemübung ist, keine Atemübung machen zu müssen“.

Der Kern dieser Praxis ist das Bewusstsein für den eigenen Atem. Es geht darum, sich regelmäßig daran zu erinnern, tief und dankbar zu atmen, frische Luft zu genießen, den Körper mit neuer Luft aufzuladen und bewusst von verbrauchter Luft zu befreien.

Ein bewusster Umgang mit der Atmung wird aus osteopathischer Sicht sehr geschätzt. Er unterstützt die natürliche Atemmechanik. Dies hilft, im Laufe des Tages entstehende Verspannungen zu lösen. Es hilft uns auch, uns von ungünstigen Atemmustern zu befreien. Ein Beispiel dafür ist die übertriebene Brustatmung. Diese wird problematisch, wenn sie dominiert.

Die Praxis dient auch der Beruhigung des Geistes. Sie kann als kurze Meditation angesehen werden und ermöglicht uns, kurz in unseren Körper hineinzufühlen. Dabei durchlaufen wir einen vollständigen Atemzyklus. Das kann helfen, beginnende Verspannungen frühzeitig zu erkennen und zu lösen.

Erinnere dich im Tagesverlauf immer wieder an deine Atmung. Nimm dir kurz Zeit für einen normalen Atemzug, um dich auf die Atmung einzustimmen. Beginne dann, langsam und tief einzuatmen, und spüre, wie die frische Luft durch deine Nase strömt und dir gibt, was du gerade brauchst.

Achte bewusst auf die kleine Pause nach dem Einatmen und beginne dann, langsam und bewusst auszuatmen, als würdest du alles Überflüssige ablegen. Sei dankbar für diesen Vorgang und genieße jede Phase des Atmens.

Es mag makaber klingen, aber die größte Wertschätzung erleben wir, wenn wir uns vorstellen, es sei unser letzter Atemzug, den wir in vollen Zügen genießen möchten.

Schließe beim Durchführen von MABA gerne die Augen, um besser spüren oder in dich „hineinschauen“ zu können. Stehend oder liegend ist ideal; sitze nur, wenn es nicht anders möglich ist, denn im Sitzen lässt sich aus anatomischen Gründen nicht die volle Atemkapazität ausschöpfen.


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