Eine körperliche Blockade stellt ein Hindernis dar, das die Funktionsfähigkeit des Körpers negativ beeinflusst, ohne dass dabei in der Regel ein offensichtlicher Schaden vorliegt. Eine Blockade kann sich entweder auf einzelne Körperteile beschränken oder gesamtkörperliche Auswirkungen haben, die sich durch Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und/oder funktionelle Einschränkungen bemerkbar machen. In den meisten Fällen ist eine solche Blockade vollständig reversibel, also auflösbar, sobald die zugrunde liegende Ursache behoben wird.
Ursachen für Blockaden
Die Ursache einer Blockade kann entweder extern durch ein Ereignis wie einen Sturz (traumatisch) hervorgerufen werden oder intern entstehen, ohne dass eine traumatische Ursache vorliegt. Wenn eine Blockade intern entsteht, spricht man von einer Anpassungsblockade. Diese entsteht durch unausgewogene Spannungsmuster innerhalb der natürlichen Körperspannung, wenn der Körper versucht, sich an bestimmte Belastungen oder Haltungen anzupassen, was zu funktionellen Einschränkungen führen kann.
Anpassungsblockaden treten sehr häufig auf und dienen dem Körper dazu, einen Bereich zu „schützen“, damit der betroffene Teil nicht mehr an der normalen Bewegung teil nimmt. Die Irritation wird dadurch kurzzeitig vermindert, führt im Körper jedoch immer zu einer unausgewogenen Spannungskommunikation und kann auch andere Bereiche irritieren, die weit entfernt von der ursächlichen Behinderung liegen.
Hierauf wirken Blockaden
Gelenkblockade
Das Gelenk kann sich nicht mehr in eine bestimmte Richtung bewegen. Zusätzlich verhärten die umliegenden Strukturen, was die Beweglichkeit weiter einschränkt.
Faszienblockade
Blockierte Faszien äußern sich durch eine veränderte Textur. Sie fühlen sich nicht mehr geschmeidig an und können riffelartige Verfilzungen aufweisen. Wenn die Blockade innerhalb einer Faszie über einen längeren Zeitraum besteht, kann eine manuelle Behandlung, also mit der Hand durchgeführt, die Verfilzung wieder mechanisch öffnen und glätten.
Faszienblockaden und Gelenkblockaden bedingen sich zumeist gegenseitig.
Nervenblockade
Wegen einer Gelenkblockade oder durch erhöhte Spannung in einer Faszie kann in Folge dessen auch Nervengewebe irritiert werden. Dies macht sich durch Schmerzen, Kribbeln (Parästhesien) oder Kraftverlust bemerkbar. Auch die vom Nerv angesteuerte Muskulatur kann dadurch irritiert werden und eine schmerzhafte Fernwirkung erzeugen.
Gefäßblockade
Eine unausgewogene Spannung im Gewebe führt dazu, dass Gefäße (Venen, Adern) eingeengt und in ihrer Versorgungsfunktion eingeschränkt werden. Die Folgen davon können Unterversorgungen oder Stauungen von Blut, Lymphe und Liquor sein.
Nerven- wie Gefäßblockaden sind zumeist „nur“ die Wirkung von Gelenk- und Faszienblockaden und nicht selbst die Ursache.
Blockaden auflösen
Blockaden nachhaltig aufzulösen ist relativ einfach – vorausgesetzt, die Ursache ist bekannt. Diese gilt es gezielt zu transformieren, um die Irritation zu beenden. Dann findet der Körper wieder zurück in seine natürliche und stimmige Haltung.
Häufig schafft der Körper es selbst, Blockaden aufzulösen, wenn er über genügend Selbstheilungskräfte verfügt. Bei hartnäckigen Hindernissen kann oft schon ein kleines Bewegungstraining helfen, um festgefahrene Bereiche wieder beweglich zu machen. Für „Härtefälle“, bei denen weder Abwarten noch Bewegungstraining ausreichen, haben wir die manuelle Methode Lockieren® entwickelt. Mit dieser Methode können Körpertherapeuten Blockaden intuitiv entdecken und gezielt auflösen.
Akute Gelenkblockaden benötigen meist einen „knackigen“ Impuls, um das Gelenk aus seiner blockierten Stellung zu befreien.
So lange dauert es bis sich eine Blockade lockert
Nicht jede Blockade ist gleich. Entscheidend für das Auflösen einer Blockade ist der Zustand des blockierten Gewebes. Während sich bestimmte Blockaden innerhalb weniger Sekunden lösen lassen, benötigen tiefgreifende Blockierungen mehrere Therapieeinheiten und einen angemessenen zeitlichen Abstand zwischen diesen. Als grobe Faustformel gilt: Je länger eine Blockade besteht, desto länger dauert es normalerweise, bis das Gewebe in seinen natürlichen Ursprungszustand zurückgeführt werden kann.
Diese Faktoren begünstigen das Entstehen von Blockaden
Die folgende Auflistung zeigt einige der Faktoren, die Blockaden hervorrufen können. Diese Liste ist nicht erschöpfend, beinhaltet aber die häufigsten Gründe für das Entstehen von Blockaden. Wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch hier, dass die Dosis den Grad der Schädlichkeit bestimmt.
- allgemeiner Bewegungsmangel
- andere Blockaden können weitere Folgeblockaden entstehen lassen
- äußere Gewalteinwirkungen (z.B. Stürze, Schläge, Schleudertraumata etc.)
- einseitige Bewegungen und mangelnder Ausgleich
- einseitige Körperhaltungen (z.B. tägliches Sitzen im Büro)
- Irritation des Zentralgeflechts
- Faszienspannungsstörungen
- Fehlbelastungen
- langes Sitzen am Stück über Stunden (behindert die natürliche und vollumfängliche Atembewegung)
- psychische Belastungen und innere Widerstände
- unausgewogene Muskulatur
- schräge Atemachse (das Zwerchfell arbeitet vermehrt einseitig oder „unrund“)
- Schlafmangel
- Stress (besonders mittel- bis langfristige Belastungen)
- Überlastungen jeglicher Art
- unausgewogene Muskulatur
- unausgewogenes Verhältnis zwischen Be- und Entlastung
Diese Faktoren verhindern das Auftreten von Blockaden
Die folgende Auflistung zeigt diejenigen Faktoren, die Blockaden verhindern können.
- Atemübungen, die eine natürliche Zwerchfellbewegung unterstützen
- gesunde Ernährung
- gesunde Schlafhygiene
- gute soziale Kontakte pflegen
- körperliche Bewegung und Betätigung (regelmäßig und ausgewogen)
- Lachen (bringt das Zwerchfell zum Schwingen)
- psychoemotionale Gesundheit
- regelmäßige Auszeiten, Pausen und Erholungszeiten
- regelmäßiges Joggen
- tägliches Spazieren
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